Meine Halbjahresarbeiten – Die Schularbeit war erst der Anfang
Zwei Jahre ist es nun her, seitdem ich an meiner letzten Halbjahresarbeit (HJA) in der IVa gearbeitet
habe. Die Arbeit, die zurzeit etwa einhundert Schüler und Schülerinnen der Stufe IV den Kopf
zerbrechen lässt.
Das richtige Thema finden, Deadlines einhalten, Berichte schreiben, die vom Umfang her bereits
einer Bachelorarbeit ähneln. Jeder Schüler und jede Schülerin der Stufe IV kann dabei mitreden.
Auch wenn man erstmal froh ist, wenn man die Arbeit abgegeben hat und damit das stressige erste
Schulhalbjahr endet, ich habe genau diese Arbeiten bis heute weiterentwickelt.
So habe ich vor kurzem die dritte Version der Spielregeln meines Brettspiels zum Thema Kasachstan,
meine erste HJA, geschrieben. Auch muss ich ständig neue Regeländerungen entwerfen, um das Spiel
noch ein bisschen besser zu machen und Deadlines gibt es auch noch. Allerdings nicht in der Schule,
sondern bei den Verlagen, die das Spiel irgendwann einmal veröffentlichen sollen.
So zieht sich die Arbeit seit 2019 bis heute und ist immer noch nicht vollendet. Die politische
Situation um Russland legt der Veröffentlichung eines Spieles zu Kasachstan dabei nur zusätzlich
Steine in den Weg.
Dennoch spiele ich seit ich ein kleines Kind bin komplexe Brettspiele und wollte immer eines selbst
entwickeln. Diesen Vorsatz habe ich nun durch die HJA anstoßen können.
Parallel ist auch meine zweite HJA aus dem 10. Jahrgang noch hochaktuell in meinem Alltag.
Damals hatte ich mich für das Thema Fotografie entschieden. Als Endprodukt habe ich ein Fotobuch
mit einigen meiner Aufnahmen abgegeben.
Als ich die HJA unter strengsten Lockdown Einschränkungen Anfang 2021 beendet hatte, blieb mein
Theoriewissen zur Fotografie und die Kameras bei mir. Daraus entwickelte sich nach und nach ein
echtes Hobby, das ich vor meiner HJA garnicht hatte – Das professionelle Fotografieren.
So stehe ich auch heute noch gerne sehr früh auf, fahre vor der Schule zum Herkules oder setze mich
in den überfüllten Regionalzug nach Frankfurt, um die besten Fotos zum besten Zeitpunkt zu
bekommen. Dabei habe ich immer wieder neue Tricks der Fotografie kennengelernt, die ich während
meiner HJA noch nicht kannte.
Genau das ist für mich der Reiz an der Fotografie. Es gibt nicht das eine perfekte Foto, aber man kann
danach streben und seinem Ziel immer näher kommen. Gerade dadurch, dass man das Ziel nie
erreicht, wird das Fotografieren zu einem Projekt, das mir nie langweilig wird, solange ich dran bleibe.
So kann eine Halbjahresarbeit sowohl aus Hobbies geboren werden, sie kann aber auch neue Hobbies
und Talente schöpfen.
An alle Schüler und Schülerinnen der Reformschule, die ihre Halbjahresarbeiten noch vor sich haben
möchte ich damit sagen: Seht diese Arbeit als Chance, euch selbst zu verwirklichen. Seht die HJA als
Möglichkeit, euer Hobby in den Schulalltag einzubringen oder eure wahren Talente zu entdecken.
Dabei ist die Punktzahl dafür nicht von Bedeutung im Vergleich zu dem, was diese Arbeit euch für
eure Zukunft bieten kann.